Wir sind besorgte Bürgerinnen und Bürger, die den Bau einer teuren Fernwärmetrasse mit Elbunterquerung für unsinnig und überflüssig halten.
Wir haben uns dagegen eingesetzt, dass Vattenfall sein überdimensioniertes klimaschädigendes Kohle-Heizkraftwerk in Moorburg an das große Hamburger Fernwärmenetz anschließt. Mit dem Rückkauf des Fernwärmenetzes durch Hamburg ist dieser Anschluss nun weniger wahrscheinlich geworden.
Wir wollten auch verhindern, dass die Müllverbrennungsanlage Rugenberger Damm (MVR) fast die gesamte produzierte Wärme über die geplante „Elbtrasse“ in das große Hamburger Fernwärmenetz liefert. Denn gegenwärtig versorgt die MVR die nahe gelegenen Ölwerke Schindler mit Ferndampf. Jahrelang plante die von Grünen geführten Behörde für Umwelt und Energie (BUE), dass die Ölwerke Schindler künftig Kohlewärme aus dem Heizkraftwerk Moorburg erhalten sollten, damit die Wärme aus der MVR frei wird für das große Fernwärmenetz. Bei diesem als „MVR-Rochade“ bezeichneten Tausch wäre es um eine sehr große Wärmemenge von über 500 GWh pro Jahr gegangen. Ein solcher Etikettenschwindel hätte dem Klima schwer geschadet. Die Klimaschutzziele der Freien und Hansestadt Hamburg wären dadurch noch schwerer erreichbar gewesen als ohnehin schon.
Wir begrüßten daher, dass die Umweltbehörde Ende August 2018 ankündigte, sie wolle auf die Auskoppelung von Fernwärme aus dem Kohle-HKW Moorburg verzichten. Ein Verzicht auf die teure Fernwärmetrasse mit Elbunterquerung, die durch Othmarschen, Groß Flottbek und Bahrenfeld gebaut werden soll, ist das jedoch noch nicht.
Wir halten diese Trasse weiterhin für nicht sinnvoll und für nicht notwendig. Denn zur so genannten „Südvariante“, die die BUE wünscht, gibt es eine viel bessere Alternative ohne eine neue Fernwärmetrasse mit Elbquerung, die „Nordvariante“ am Energiestandort Stellinger Moor.
Die Umweltbehörde nennt die Südvariante jetzt „Energiepark Hafen“. Die Nordvariante kann entsprechend „Energiepark Stellinger Moor“ genannt werden. Beiden Varianten gemeinsam ist, dass etwa 27 % der Wärme für den Ersatz des Heizkraftwerks Wedel vom Zentrum für Ressourcen und Energie (ZRE) kommen sollen, das ebenfalls im Stellinger Moor gebaut werden wird.
Im Jahr 2011 musste Vattenfall wegen des hartnäckigen Widerstands der Bürgerinnen und Bürger seine Absicht, eine Fernwärmetrasse durch Altona zu bauen, aufgeben. Jetzt wurde auf Veranlassung der Hamburger Umweltbehörde ein neues Trassenprojekt durch Othmarschen, Groß Flottbek und Bahrenfeld beantragt. Wir setzen uns weiterhin mit guten Gründen gegen den Bau einer solchen Fernwärmetrasse ein.
Kontakt: ute.heucke@gmx.de
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